Freitag, 6. März 2015

Dawkins und das "Märchen" vom Multiversum


Im vierten Kapitel seines Buches „Der Gotteswahn“ macht der Autor Richard Dawkins sich Gedanken über unser Universum und dessen lebenfördernde Bedingungen: Wir leben nicht nur auf einem freundlichen Planeten, sondern auch in einem freundlichen Universum ...die Physiker haben es genau berechnet: Wären die physikalischen Gesetze und Konstanten auch nur geringfügig anders, hätte sich das Universum so entwickelt, das Leben nicht möglich gewesen wäre (S.199)
     Ja, genauso ist es! Was bei Dawkins aber nicht dazu führt einen etwaigen Schöpfer-Gott als Urheber dafür anzunehmen. Der Theist sagt: Als Gott das Universum einrichtete, stimmte er die (sechs) physikalischen Konstanten so ab, dass sie in der Goldilockszone lagen und Leben möglich machten. Es ist so, als hätte Gott sechs Knöpfe, an denen er drehen kann, und er stellte jeden Knopf sorgfältig auf den Goldilocks-Wert ein. … Eine solche theistische Antwort ist immer zutiefst unbefriedigend, weil sie die Existenz Gottes unerklärt lässt (S.201)

   Da also Dawkins einen „göttlichen Knöpfchendreher“ ausschliesst – dazu habe ich schon am anderer Stelle etwas geschrieben (hier clicken) – muss er natürlich eine andere Erklärung für die extrem unwahrscheinliche Tatsache der sechs Konstanten liefern. Und da kommt er auf die Annahme eines Multiversums.  
    Kurz erklärt; Bei der Annahme unzähliger (Milliarden von) Paralleluniversen neben dem Unsrigen wäre es gar nicht mehr so unwahrscheinlich, dass es einmal alles passt. (Prinzip der grossen Zahl) Und genau in diesem Universum-Glücksfall leben wir - nach Dawkins 

Um es noch einmal im Klartext zu sagen. Um unser extrem unwahrscheinliches Leben hervorbringendes Universum ohne einen Schöpfer-Gott erklären zu können, bedarf es - so erklärt Dawkins es - eines Multi- oder Megaversums – unzählige von Paralleluniversen-, damit es -statistisch gesehen – als zufälliger Glücksfall hätte entstehen können. Und wenn man das weiterdenkt: Ein auf Evolution basierendes Leben wäre nur dann möglich , wenn man von solch einem Megaversum ausgeht. Denn anders wären die Leben und Evolution voraussetzenden sechs Konstanten nicht denkbar.

     Kurzum, evolutionäres Leben bedarf eines Megaversums, für dessen Existenz es nicht den den geringsten, klitzekleinsten Beweis gibt. 

Ich widerstehe der Versuchung angesichts eines solch spekulativen Gedankengebäudes spöttisch und polemisch zu werden. Aber jeder Evolutions-anhänger sollte sich mal fragen, ob er/sie wirklich an diese Milliarden von Paralleluniversen zu unserem Universum glaubt. Und ob nicht die Annahme eines Schöpfergeistes viel naheliegender ist

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